Bei einem netzgeführten Blockheizkraftwerk haben der individuelle Betreiber und sein Bedarf an Wärmeenergie und Strom keinen Einfluss auf die Leistung, die das BHKW zu einem gegebenen Zeitpunkt fährt. Eine zentrale Stelle gibt, abhängig von der im Gesamtnetz benötigten Strommenge, vor, wie viel Energie das Blockheizkraftwerk erzeugen soll.
Netzgeführte Blockheizkraftwerke wirken zusammen als so genanntes virtuelles Kraftwerk. In Zukunft werden vermutlich durch zunehmende Vernetzung die Strom verbrauchenden Geräte dem Netz selbst mitteilen, wann sie wie viel Strom brauchen. Dadurch ist intelligentes Energiemanagement möglich.
Je nach aktuellem Strombedarf im Netz werden so viele Blockheizkraftwerke genutzt wie nötig. Plötzlich auftretende Spitzen im Strombedarf werden durch die Zuschaltung weiterer Blockheizkraftwerke schnell aufgefangen. Einem Kollaps des Stromnetzes und somit einem Stromausfall, der sich über große Gebiete erstreckt, kann so vorgebeugt werden.
Einige Städte in Deutschland testen bereits Verbundnetze aus Blockheizkraftwerken, in die herkömmliche Großkraftwerke ebenso eingebunden sind. Die kleinen Blockheizkraftwerke sind dabei wesentlich flexibler als Großkraftwerke, die die Grundlast im Netz erzeugen.
Obwohl sie in Sachen Stromerzeugung mit anderen ökologisch vorteilhaften Verfahren konkurrieren, haben Blockheizkraftwerke als Bestandteil eines Netzes einen klaren Vorteil gegenüber Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen. Denn sie stehen jederzeit zur Verfügung und sind nicht abhängig von Witterungsbedingungen.
Wie auch beim wärmegeführten Blockheizkraftwerk muss bei einem BHKW, das netzgeführt ist, eine Modulation stattfinden - es wird je nach Bedarf ein- und ausgeschaltet, was zu Lasten des Materials gehen kann.
Gleichzeitig muss ein Wärmespeicher vorhanden sein, denn zu Zeiten eines hohen Strombedarfs im Gesamtnetz kann mehr Wärmeenergie entstehen, als lokal am Standort des BHKW zum gegebenen Zeitpunkt verbraucht wird.